07/10/2010

JAN SCHLEGEL

Lieber Thomas Meyer,
Fragen aufwerfen und zum Widerspruch aufrufen - ja gerne.

Die Reaktionen belegen, dass die der Improvisation
Geneigten durchaus kein arroganter Untergrundzirkel sind.
Eine verdammt lebhafte und vielfältige Nische, die sich auch inhaltlich zu artikulieren weiss.

Du sprichst von Vermittlungsarbeit. Das wäre toll.
Zum Beispiel MusikjournalistInnen, die mehr als eine kurze Bestenliste
von sich geben oder gestrige Grabgesänge heraufbeschwören.
Eine kleine Nische die um jede Zeile kämpft und äusserst selten überhaupt noch Raum
bekommt, um über Inhalte zu schreiben.
Besorgniserregend!
Ist es dann klug bei viel Schreibraum die Sparwütigen zu füttern?
Braucht es eine " Befreiung" wie "postfrei -improvisierte Musik"?
Wer braucht das?


Die Improvisierenden, verbliebenen und dazugekommenen VeranstalterInnen , Stiftungen und ZuhörerInnen sorgen glücklicherweise mehr denn je für eine lebendige, qualitativ hochstehende Szene. Trotz eines Umfelds, dass sich zunehmend anmasst Kunst und Kultur bloss nach marktwirtschaftlichen Kriterien zu beurteilen.
Die Freie Improvisation wird immer in einer Nische sein. Nicht , weil die MusikerInnen sich am wohlsten in einem aussterbenden Indianerstamm fühlen, sondern sie eine Art Kommunikation, Haltung pflegen, die würde sie auch in Politik und Wirtschaft einfliessen, es anders zu- und hergehen würde auf diesem Planet.


lieber gruss jan schlegel

Aucun commentaire:

Enregistrer un commentaire